12 Feb 2022
Finja
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05. 02 2022, Konnektiv62

Wie sieht das gute Leben aus?

Der Weg zum besseren Leben – Eine Idee zum Weiterdenken

Am 05. Februar haben sich sechs Weltverbesserer und Weltverbesserinnen im Konnektiv62 zusammengetan und unter einer offenen Fragestellung über die ideale Zukunft gesprochen. Von der Diskussion über aktuelle Probleme bis hin zur Fragestellung, wo wir hinwollen haben wir unter Zuhilfenahme der Heldenreise ein Drehbuchkonzept erstellt.

Ein bunter Morgen

Klassisch, im Stuhlkreis sitzend mit Tee oder Kaffee in der Hand durften wir als Gruppe recht schnell feststellen, dass wir alle das Gleiche empfinden: Zwei Fronten bilden sich und die Aggressivität bei jeder Diskussion – egal ob Rechts/Links, Impfpflicht oder nicht, Diesel-SUV oder lieber Drahtesel – verhärten sich. Die Aggressivität in der Gesellschaft nimmt zu und das heißt eins:

Wir müssen etwas ändern!

So viele Themen, die die Gesellschaft spalten es auch gibt, eines eint die Menschen seit mehr als 2.500 Jahren: Geschichten (oder Storytelling, wie es in diesem Jahrhundert heißt). Ein seit Jahrhunderten bewährtes Konzept ist die Held:innenreise. Diese nahmen wir uns zum Vorbild, um unsere eigene Geschichte zu erzählen.

Die Held:innenreise ist eine Theorie, die (Drehbuch-)Autor:innen dabei hilft ihren Plot zu planen. Die Methode wird auch viel im Marketing angewandt und unterstützt Content Creator dabei, eine grobe Idee greifbarer zu machen und konkret planen zu können. Dabei besteht die Held:innenreise je nach Quelle aus vier bis fünf Kategorien.

Die Reise in eine bessere Zukunft

Am Nachmittag ging es ans „Plotten“. In jeweils 15-minütigen Slots haben wir eine Kategorie der Heldenreise besprochen und festgehalten. Hier stellen wir euch einen kleinen Überblick vor, was wir genau gemacht haben.

Die Welt unserer Protagonistin ändert sich vollkommen, nachdem sie beide Eltern an Krebs verliert. Was zunächst Trauer bedeutet, bedeutet gleichzeitig auch Freiheit. Nach einigen Jahren nur für die Pflege der Erkrankten lebend, kann sie nun endlich ihr Leben in den Griff nehmen. Doch die globale Pandemie stellt sie vor neue Herausforderungen.

Bevor es in die Tiefe ging, haben wir einen genaueren Blick auf unsere Protagonistin geworfen. Die junge, etwa dreißig jährige Frau zeichnet sich vor allem durch ihren mitfühlenden Charakter aus. Pauli hat eine jüngere Schwester und eine Steh-auf-Mentalität, fühlt sich jedoch auch mit Existenzängsten konfrontiert.

Paulis Situation ist durch ihre Sorgen, ihr Dach über den Kopf zu verlieren und eine ungewisse Zukunft düster genug (interne Probleme). Doch ihre Umgebung macht ihr ihren Weg nicht leichter. Immer wieder stößt sie auf soziale Ungerechtigkeit, starre Strukturen, die ihr nicht erlauben, ihren kreativen Geist zu entfalten und finanzielle Probleme (externe Probleme). Am Ende geht es nicht nur um Pauli, es geht um eine schubladenorientierte, ungerechte Welt, in der es nur schwarz oder weiß zu geben scheint (philosophische Fragestellung).

Unsere Heldin ist in Ihrer Situation nicht alleine. Vier Gefährten stehen ihr bei ihrem Kampf für eine bessere Welt zur Seite. In Form ihrer Nachbarin erfährt sie Kraft und kann von der Lebenserfahrung der älteren Dame zehren. Der junge, humorvolle Mann, dem sie alsbald begegnet erleichtert ihr den Kampf mit Witz und Leichtigkeit. Ganz im Gegensatz zu der wilden Rebellin, die ihr Spiegelbild zu sein scheint. Kämpferisch und keine Gnade kennend kämpfen Pauli und sie trotz ihrer unterschiedlichen Vergangenheit für das gleiche Ziel. Und zu guter Letzt ist da noch der überzeugte, kreative Freigeist. Er unterstützt sie mit seiner Vision und Voraussicht als sicherer Anker auf der stürmischen See.

Die Gruppe muss ihren Weg nicht alleine bestreiten. Hilfe in Form finanzieller Unterstützung, die richtigen Werte (durch die verstorbenen Eltern) vermittelt und engagierte Initiativen und Vereine stehen den Fünfen zur Seite.

Hinzu kommt die Vernetzung der digitalen Welt, die neben Fakenews und Polarisierung auch viel Gutes tun kann. Sei es in Form von Tools, die einem helfen Websites ohne Kenntnisse zu bauen, Programme, die schnell und kostenlos Beiträge viral teilen können oder freie Ressourcen, die sprachgewaltigen Botschaften den richtigen visuellen Schliff geben.

Ganz klar: Pauli und ihre Freund:innen wollen eine bessere Welt. Eine lebenswerte Zukunft fernab von Schubladendenken, Tierquälerei und Einschränkung des Einzelnen auf Kosten der Gesellschaft. Und dennoch keine wilde Welt ohne Regeln. Das richtige Maß muss gefunden werden. Die richtigen Werte gelebt und Traditionen hinter sich gelassen werden. Neugierig, wie die bessere Welt aussehen kann? Gucke dir gerne unsere Grafik an.

Beschreibung des Guten Lebens auf Whiteboard. Für eine barrierefreie Version kontaktiere uns gerne!

Und wie geht es weiter?

Wir haben alle Schritte, die es zur erfolgreichen Vorbereitung eines Drehbuchs braucht abgeschlossen. Was nun noch fehlt ist – ganz richtig – der eigentliche Plot. Die Handlung. Die Reise. Jede:r der/die selbst schreibt weiß, acht Stunden reichen nicht aus, um ein ganzes Drehbuch zu verfassen. Und da kommst DU ins Spiel.

Wir geben unsere Idee frei und wünschen uns von dir die Weiterentwicklung unserer Struktur. Ob du dabei bleibst ein Drehbuch zu schreiben, lieber einen Roman oder ein Musical verfasst. Ob du dichtest, bastelst, fotografierst oder malst – das ist dir und deinen Begleiter:innen ganz alleine überlassen.

Du hast freie Hand, aber ein paar Wünsche hätten wir. Wenn uns etwas wichtig ist, dann ist es unser Bild der guten Lebens. Ehre es, indem du auf Diversität bei deinen Figuren achtest und jedwede Form der Diskriminierung meidest.

Wir geben dir unsere Idee. Was machst du daraus?

Unser Angebot

Neben der Grundidee selbst unterstützen wir dich auf deinen Wunsch natürlich weiterhin. Als Verein können wir dich beim Netzwerken unterstützen, die eine Plattform bieten und auch mit unserem geballten Wissen zur Seite stehen.

Wer war eigentlich dabei?

Der letzte Zug fährt gleich, die Mütze ist schon auf dem Kopf. Bereit zum Abschied, fällt Tom auf: Wir haben uns gar nicht vorgestellt. Stimmt. Das haben wir ganz vergessen… In diesem Sinne auch hier die Vorstellung aller Teilnehmer:innen am Ende.

Karin (Leipzig)
bringtogether

Julie (Berlin)

Anja (Dresden)

Tom (Dresden)
lassesunstun e. V.
PROGRESS

Udo (Dresden)
lassesunstun e.V.
2fach-Coaching

Finja (Dresden)
lassesunstun e. V.

Tom Wonneberger von lassesunstun e. V.
Finja Heitmann von lassesunstun e. V.
Julie Paulette von coloridotreff
Udo Hecker von 2fachcoaching
Karin Demmig von bring together
Anja Wittenberger

Vielen Dank an Amac Garbe und Katja Knetschke für die fotografische Begleitung.

Du hast Fragen zu unserem Verein oder willst mehr über das Projekt erfahren? Dann schreibe uns über tun@lassesunstun.de

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